Dein Körper braucht Bilder
Guenther Hansen • 7. Januar 2024
Anweisungen führen zu Verwirrungen

Wusstest Du, dass Dein Körper keine Anweisungen verstehen kann, außer wenn Du sie in Bilder oder in Gefühlen übersetzt? Wenn Dein Körper eine verbale Information erhält, muss er sich anstrengen, diese zu decodieren. Dabei kommt es zu Verwirrungen und zu einem Rückgang der Körperwahrnehmung. Es kann sogar passieren, dass Teile einer Bewegung, die Dir bisher leichtfielen, plötzlich holprig werden, weil die Verbindung von Körper und Gehirn gestört ist. Gewissermaßen ein Kurzschluss in der Verdrahtung von Körper und Geist.
Heute wissen wir, dass der Teil des Gehirns, der zuständig ist für die motorische Koordination, das Cerebellum oder Kleinhirn ist. Das Kleinhirn ist zuständig für Koordination, Feinabstimmung und für das Erlernen von Bewegungsabläufen. Gut trainierte, automatisierte Bewegungsabläufe, die kein Nachdenken mehr erfordern, werden im Kleinhirn gespeichert.
Wenn du dir effektive und gelungene Bewegungen wünscht, die ohne Nachdenken einfach funktionieren, dann vergiss alle Anweisungen und lerne über Bilder oder Gefühle.

Gewohnheiten sind echt praktisch und erleichtern das Leben. Stellen Sie sich vor, Sie müssten jedes Mal beim Zähneputzen bewusst überlegen, wie das funktioniert und welche Hand Sie dafür benutzen wollen. Heute wissen wir aus den Neurowissenschaften, dass die Gewohnheiten in den sogenannten Basalganglien abgespeichert werden. Sie führen das Kommando bei gewohnheitsmäßigen Handlungen. Das Gehirn reagiert auf bestimmte Auslöser-Reize und sorgt dann dafür, dass Ihr Handeln wie gewohnt in Gang gesetzt wird. Basalganglien können Sie mit Willenskraft kaum beeinflussen. Ein Auslöser-Reiz kann vieles sein, er ist allerdings nicht alleine für das gewohnheitsmäßige Handeln verantwortlich. Hinzu kommt die Befriedigung eines Verlangens, eines Bedürfnisses. Vielleicht die Entspannung beim Rauchen einer Zigarette oder ähnliches. Die Routine einer Handlung ist also immer eingebettet zwischen Auslöser und Belohnung. Die Macht der Gewohnheiten: Weitermachen wie bisher hat für viele Menschen einen hohen Belohnungswert. Das Fortsetzen des Gewohnten vermittelt ein Gefühl der Sicherheit und führt zur Ausschüttung von Opioiden und damit zu Glücksgefühlen. Gewohnheiten machen glücklich! Wenn Sie alte Gewohnheiten loswerden wollen, funktioniert das am besten, indem Sie alte Gewohnheiten durch neue überlagern. Dabei wird ein neues Verhalten mit dem alten Auslöser verknüpft und möglichst adäquat das gleiche Bedürfnis erfüllt, das bisher mit der alten Gewohnheit befriedigt wurde. Machen Sie sich Ihre „negativen“ Verhaltensmuster (Gewohnheiten) zunächst bewusst. Denn nur so können Sie aktiv eingreifen und Ihre stressigen Gewohnheiten (Verhalten) verändern. Viel Erfolg und gutes Gelingen.